Der erweiterte Raum: Kultureinrichtungen an der Schnittstelle von Kuratierung und digitaler Kommunikation
Ein wesentlicher Grund für den Ausstellungsbesuch ist das gemeinsame Erlebnis. Besonders dieser Erfahrungsmodus ist durch die Krise stark betroffen. Im Kultur- und Kommunikationsbereich wurde über den gesamten Verlauf der Pandemie versucht, Angebote der Begegnungskommunikation aufrecht zu erhalten – oft durch eine Eins-zu-Eins-Übertragung von physischen Formaten ins Digitale oder Virtuelle. Jedoch mit unterschiedlichem Erfolg.
Kuratierung als Schnittmenge der digitalen Kommunikation
Durch Covid-19 trauen wir uns derzeit einiges mehr zu, wenn es um die Umsetzung vieler Ideen der digitalen Transformation geht. Die Digitalisierung ist längst Bestandteil unseres Alltags. Wenn wir nun also kulturelle Inhalte und Geschichten miteinander teilen und erlebbar machen wollen, dann erscheint es nur konsequent und fast schon notwendig, Kuratierung in ihrer Schnittmenge mit der digitalen Kommunikation zu betrachten.
Gefragt sind Maßnahmen, die Potenziale für einen nachhaltigen, über die Pandemie hinausweisenden Nutzen für Besucher*innen und Betreiber*innen von Begegnungskommunikation besitzen. Zum Teil müssen wir dafür ganz neue Lösungen konzipieren und ausprobieren, zum Teil müssen Prozesse im Bereich der digitalen Transformation weiterentwickelt und beschleunigt werden.
Vom Storytelling bis zum Digital Museum Mindset
Schon längst kann ein durchdachtes Storytelling den Weg durch die Gänge der Ausstellungsräume ergänzen oder ihn komplementieren. Es leitet Besuchende anhand von Erzählsträngen durch die Ausstellung, teilweise ganz nach Bedarf der Rezipierenden. Auch das ist Begegnungskommunikation. Denn es ist nicht in erster Linie der Ort und der Zeitpunkt, der die Qualität der Begegnung ausmacht, sondern die Menschen und ihre Geschichten.
In Workshops wollen wir uns aus unterschiedlichen Perspektiven der Idee einer „Unified User Experience“ annähern und untersuchen, welche Faktoren entscheidend für die Konzeption und Umsetzung sind.
Folgende Themenstellungen stehen im Fokus:
- Konzepte zur Verschneidung räumlicher Präsenz mit virtueller Vermittlung und Interaktion insbesondere im Hinblick auf die Erlebnisqualität
- Storytelling an der Schnittstelle von Kuratierung und digitaler Kommunikation
- Personalisierte Besucher*innen-Erlebnisse
- Digital Museum Mindset
Der Workshop richtet sich an kulturelle Institutionen, die aktiv an innovativen Lösungen für die digitale Transformation arbeiten wollen.
Programm
13:00 Uhr
Begrüßung
Dr. Joachim Quantz, ART+COM / Stefan Grill, 3pc GmbH Neue Kommunikation
Impulse und Eröffnungsdiskussion
13:10 Uhr
Unified User Experience
Armin Berger, 3pc GmbH Neue Kommunikation
Nähe trotz Distanz – wie die digitale Öffnung das Museums verändert
Helge Dieck, ART+COM / Uwe Moldrzyk, Museum für Naturkunde
Museen, Menschen, Medien - Die digitale Standortstrategie für die Museen der Stadt Köln
Martin Hegel, Stadt Köln, Museumsdienst
Diskussion
14:45 Uhr
Pause
15:00 Uhr
Workshops (parallele Tracks)
WS1
Von der Krise zur Innovation: Welche nachhaltigen Veränderungen bewirkt COVID-19 in der musealen Praxis?
Leitung: Yvonne Bialek und Helge Dieck, ART+COM Studios
Digitale Tools und KI-Lösungen für Kultureinrichtungen - Erfahrungen aus der praktischen Anwendung
Leitung: Sarah Glaßner und Kira Krüger, 3pc GmbH Neue Kommunikation
Grenzen des Digitalen? Virtualisierungen in Ausstellungen im Spannungsfeld zwischen Verlust und Mehrwert
Beispiel: Rekonstruktion von historischen Orten mittels Augmented Reality
Leitung: Ruudi Beier, beier + wellach projekte; Dr. Arnulf Siebeneicker, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg; Sebastian Winkler, Augmented and mixed reality expert
16:45 Uhr
Pause
17:00 Uhr
Diskussion & Auswertung Workshops
18:00 Uhr
Abschluss
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